Mit dem Infrastrukturprojekt mosaHYc (moselle-saar-hydrogen-conversion) wollen die Verteilernetzbetreiber Creos (Deutschland) und GRTgaz (Frankreich) in Kooperation mit dem Energiekonzern Encevo (Luxemburg) eine rund 100 Kilometer lange Wasserstoff-Pipeline in der Grande Région etablieren. Dafür sollen rund 70 Kilometer bestehende und zum Teil außer Betrieb befindliche Gas-Leitungen in Wasserstoff-Leitungen umgewandelt werden. Durch den zusätzlichen Neubau von rund 30 Kilometern Wasserstoff-Leitungen soll so ein erstes Wasserstoff-Inselnetz entstehen.
Konkret werden bestehende Leitungen im Raum Völklingen (Deutschland), Carling (Frankreich), Bouzonville (Frankreich) und Perl (Deutschland) auf ihre Eignung als Wasserstoff-Leitungen hin untersucht. Ein wesentlicher Neubau soll von Bouzonville Richtung Dillingen erfolgen. Das Inselnetz wird eine vom maximalen Betriebsdruck abhängige Kapazität von bis zu 120.000 m3/h bereithalten. Die Inbetriebnahme des Leitungsnetzes soll 2027 erfolgen. In 2030 wird der Transport von rund 60.000 t Wasserstoff pro Jahr erwartet. Längerfristig ebnet das Projekt den Weg, um die Entwicklung eines interregionalen Marktes für Wasserstoff zu beschleunigen.
Als Projekt zwischen Frankreich, Deutschland und Luxemburg versteht sich mosaHYc als ein europäisches und grenzübergreifendes Pionierprojekt in der Grande Région innerhalb des Saarlandes, des Grand Est und Luxemburgs, um eine erste und beispielhafte Infrastruktur für den grenzüberschreitenden Transport von Wasserstoff bereitzustellen. Damit stellt mosaHYc das wesentliche Bindeglied dar, um Wasserstoff-Produzenten und –Nutzer in dieser Region zusammenzubringen: Durch mosaHYc können potenzielle Wasserstoff-Produzenten ihre Mengen sicher einspeisen und Wasserstoff-Nutzer sicher die Mengen an Wasserstoff erhalten, die sie für ihre Prozesse benötigen.
mosaHYc fügt sich ein in die Wasserstoffstrategie der Europäischen Kommission: Es soll auf Dauer eine kohlenstoffneutrale europäische Wirtschaft geschaffen werden. Dafür reicht keine Einzelbetrachtung, sondern die Kopplung aller Sektoren ist dafür notwendig. Mit der Infrastruktur mosaHYc kann Wasserstoff als Kraftstoff und Energieträger für Industrie, Mobilität, Rückverstromung und Wärme in der Großregion bereitgestellt werden.
mosaHYc ist beispielhaft für ein Wasserstoff-Infrastruktur-Projekt über Landesgrenzen hinweg. Diese hier regional geprägte europäische Vernetzung braucht es auch im Großen: Da der Bedarf an Wasserstoff in Zukunft nicht allein vor Ort gedeckt werden kann, ist es umso wichtiger, den zukünftigen Import von benötigtem grünem Wasserstoff auch aus entfernteren Ländern sicherzustellen. Dann ist auch langfristig in der Grande Région die Versorgung mit Wasserstoff gesichert, wenn neue Technologien, die auf Wasserstoff beruhen, vermehrt Einzug halten und der Bedarf an Wasserstoff steigt. Für die Grande Région ist mosaHYc deshalb der Kern, der den Anschluss an das europäische Wasserstoffverbundnetz „European Hydrogen Backbone“ ermöglicht.
Firma | Creos / Encevo / GRTgaz |
Projekt | MosaHYc |
Wasserstoff-Transport (Tonnen/Jahr) | 50 000 (2027) |
Länge ( in km) | 100 |
Investition (in Millionen €) | 117 |
Neue Arbeitsplätze gesamt | 5 |